F5B-Modelle haben ein breites Geschwindigkeitsspektrum. Beim Einflug in die
Strecke liegt die Geschwindigkeit bei ca. 280 Km/h, beim Ausflug nach 4 Strecken
bei ca. 160 Km/h. Im Segelflug liegt die Geschwindigkeit bei ungefähr 55 Km/h.
Im Horizontalflug mit Motor werden mit dem Wettbewerbssetup ca. 300 Km/h erreicht.
Das Diagramm zeigt einen Horizontalflug mit Motor, gemessen mit Unilog und Staudruckrohr.
Im Streckenflug bewegen sich die Einflughöhen in der Regel zwischen 70 Meter für
einen 4er Pack und 150 Meter für einen 6er Pack (Pack = 1 Steigflug, daraus 4 bzw. 6 Strecken).
Wobei hier jeder Pilot einen eigenen Stil fliegt und teilweise deutlich niedrigere
Einflughöhen zu sehen sind. Der Ausflug aus der Strecke erfolgt dann wieder auf
Augenhöhe. Im Segelflug wurden schon Höhen von knapp 700 Metern erreicht - Und das
bei 2 Meter Spannweite.
Das Diagramm zeigt zwei 4er Packs. Pink = Flughöhe, Grün = Geschwindigkeit. Es sollte
dazu noch erwähnt werden, dass durch die schnellen Druckänderungen im Steigflug, und
durch die G-Kräfte auf die Membran der Druckdose in den Wenden Messfehler entstehen.
Wer genau hinsieht erkennt an der Höhenkurve die geflogenen Wenden als
leichte Welle nach oben(= Messfehler).
Strom und Spannung davon abhängig wie viele Zellen in Serie gefolgen werden.
Bei 4s liegt der Einschaltstrom bei knapp 400 Ampere und fällt bis zum Einflug auf
ca. 320 Ampere. Die Leistung sinkt dabei von ca. 5200 Watt beim Einschalten auf
ca. 4000 Watt beim Einflug. Abhängig sind die Werte davon, auf welche Laufzeit der
Antrieb abgestimmt ist. Die Laufzeit liegt bei ca. 26 Sekunden
bis zum Erreichen des Energielimits.
Das Diagramm zeigt einen Steigflug (Strom, Spannung, Höhe), wie er für einen 4er Pack üblich
ist von ca. 2 Sekunden. Akku war ein 4s 4400mAh Graupner VMaxx. Der Strom-Peak nach unten (-50 Ampere)
am Ende der roten Kurve entsteht durch das Bremsen des Motors durch den Regler.
4S-Antriebe werden im Wettbewerb heute praktisch nicht mehr geflogen. Nachdem die Laufzeiten
immer kürzer wurde, wurde der Wirkungsgrad aufgrund der extremen Ströme immer schlechter.
Gegenüber einem 6-10s Setup fehlten zum Schluss ca. 10% Wirkungsgrad.
Im Vergleich hierzu ein Log mit einem 9s-Antrieb. Der Strom steigt im Peak auf ca. 175 Ampere und fällt bis zum Einflug auf
ca. 135 Ampere. Die Stromspitze beim Einschalten wird durch eine Einschaltrampe gekappt. (Regler wird langsam hochgefahren).
Die Leistung steigt im Peak auf ca. 5200 Watt. Im Einflug liegen noch 4200 Watt Leistung an. Die Laufzeit liegt hier bei
ca. 27 Sekunden bis zum Erreichen des Energielimits.
Das Diagramm zeigt einen Steigflug (Strom, Spannung, Höhe), wie er für einen 4er Pack üblich
ist von ca. 2 Sekunden. Akku war ein 9s 2000mAh Graupner VMaxx. Der Strom-Peak nach unten (-30 Ampere)
am Ende der roten Kurve entsteht durch das Bremsen des Motors durch den Regler.
Durch die Kurzzeitbelastung und dadurch, dass die Zellen nie ganz entleert werden,
halten die LiPo´s erstaunlich lange. 30 und mehr Zyklen pro Pack sind kein Problem.
(gegenüber 3-5 Zyklen pro Pack zum Ende der NiMH Ära!)
Es gibt sogar Packs, die über 80 Zyklen haben, und immer noch eingesetzt werden.
Die Spannungslage der Packs fällt natürlich mit der Zyklenzahl leicht. Ein Pack mit
80 Zyklen hat ca. 2-3 Sekunden mehr Laufzeit bei sonst gleicher Abstimmung als ein
neuer Pack.
Inzwischen gibt es viele Hersteller, die F5B geeignete LiPo´s herstellen.
Momentan werden hauptsächlich FlightPower, GensAce, Lemon-RC, NeuEnergy, SLS
und Thunderpower eingesetzt.
Mit einem Satz: dünn und schnell. Die aktuellen Profildicken liegen zwischen ca. 6,5 und 7,5 Prozent, die Wölbung zwischen ca. 1,0 und 1,5 Prozent. Typische Vertreter sind MH33, HD47, SM8016 etc. Einige Profile sind auch selbst designed, haben meist jedoch eine große Ähnlichkeit mit den genannten Profilen.
Am besten einfach auf einem der Wettbewerbe vorbeischauen. Dort gibt es auch den einen oder anderen Flieger zu kaufen, oder man kann mit den Piloten fachsimpeln. Den Terminkalender gibt's auf www.contest-eurotour.com unter F5B. Ansonsten gibt es F5B-Flieger auf diversen Flugshows zu sehen z.B. Stars des Jahres in Friedrichshafen oder Aspach Elektromeeting.
Erste Aussage eines Piloten, der inzwischen aktiv F5B fliegt war nur "Neutral". Tatsächlich ist es so, dass ein gut ausgetrimmtes Modell von sich aus nichts macht. Wenn es in 400 Meter Höhe auf den Kopf gestellt wird, wird es 400 Meter weiter unten senkrecht einschlagen, wenn der Pilot nicht vorher zieht. Fügt man dem noch "direkt" und "präzise" hinzu, dann hat man eine ziemlich gute Beschreibung des Flugverhaltens. Kritisch sind die modernen F5B´s nicht mehr, seit die Streckungen höher geworden sind, und die Flächenbelastung dank LiPo´s gesunken ist. (Außer es übertreibt einer mit Schwerpunkt "nach hinten" legen).
Im ersten Moment könnte man jetzt argumentieren, dass ein Flieger der möglichst nahe am Maximum von 75g/qdm Flächenbelastung ist einen besseren Durchzug hat. Stimmt. Aber: Jeder hat in F5B die gleiche Energie (1750 Wmin) dabei und kann nur diese im Wettbewerb verbrauchen. Folge: Der schwere Flieger verliert im Streckenflug zwar weniger Fahrt, braucht aber länger um mit Motor zu beschleunigen und steigt bei gleicher Motorlaufzeit nicht so hoch wie ein leichterer Flieger. Der leichte Flieger beschleunigt und steigt schneller, verliert aber auch die Fahrt im Streckenflug schneller. In der Praxis wiegen sich Vor- und Nachteile im Streckenflug nahezu auf. Im Segelflug und bei der Landung liegt der Vorteil deutlich beim leichten Flieger.